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Nein zur Halle! — St. Marx für Alle!
Auf dem Areal des ehemaligen Schlachthofs, zwischen Maria-Jacobi- und Karl-Farkas-Gasse, erstreckt sich eine riesige Freifläche in St. Marx – ein Gelände, welches der Wien Holding GmbH und somit der Stadt Wien gehört. Geplant ist an dieser Stelle der Bau einer riesigen Halle für Kultur- und Sportevents, die 20.000 Personen fassen soll. Der Baubeginn, zunächst für 2021 geplant, wurde aufgrund der Coronapandemie sowie mangels eines privatwirtschaftlichen Partners immer wieder verschoben. Auch im Februar 2023 ist noch immer offen, wann es los gehen soll. Es ist unklar, ob die Stadt Wien mittlerweile einen Investor gefunden hat, der die Kosten (rund 750 Mio. Euro) trägt sowie als Betreiber der Halle fungiert.
Ein Gebäude dieser Größe an diesem Ort zu errichten, bedeutet viele Nachteile für die Anrainer:innen. Zunächst jahrelanger Baulärm und nach Fertigstellung regelmäßige Licht- und Lärmbelästigung. Die Massen an Besucher:innen führen zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen für das der Bezirk nicht gewappnet ist.
Während das Projekt Eventhalle noch stillsteht, bewegt sich auf der Freifläche St. Marx sehr viel.
Ein Gemeinschaftsgarten, ein Basketballplatz und ein selbst gebauter Skatepark sind selbstverwaltete Projekte vor Ort, bei denen sich Menschen frei von Konsumzwängen begegnen. Viele Menschen nutzen diesen städtischen Freiraum für Spaziergänge, Ballspiele, Baulückenkonzerte, Flohmärkte, Ausstellungen, Theaterstücke, Partys und vieles mehr.
Unabhängig von Generation, Klasse, Herkunft und Geschlecht eignen sich Menschen diese Freifläche an, schreiben sich ein durch diverse Aktionen und übernehmen Verantwortung für diesen Ort. All dies, sowie die kostenlose Arbeitskraft unterschiedlichster Akteur:innen, führt zu einer Standortaufwertung in St. Marx.
Die Freifläche lebt, lädt Alle dazu ein Teil zu haben und wird so zu einem Laboratorium des Ausprobierens und der Begegnung. St. Marx ist bereits ein Veranstaltungsort — ohne Eintrittskarte und für Alle! Ein Event in der geplanten Halle wird wohl kaum für freie Spende zu sehen sein. Mit dem Bau der Eventhalle würde dieser Begegnungsort der Kommerzialisierung zum Opfer fallen und ein exklusiver Ort für zahlende Gäste werden.
DESHALB FORDERN WIR:
- Die Wien Holding-Arena wird nicht an diesem Standort gebaut.
- Selbstverwaltete Zwischennutzungsprojekte bleiben erhalten.
- Mehr Platz für weitere selbstverwaltete Projekte.
- Öffentliche Grünflächen und Erholungsmöglichkeiten auf dem Gebiet.
- Öffentliche Beteiligung/Mitbestimmung zur weiteren Nutzung der Fläche, mit besonderem Fokus auf Mitbestimmung der Anwohner:innen und Betroffenen dort.
Wir fordern eine leistbare Stadt – eine Stadt für Alle, in der die Menschen selbst entscheiden können, wie ihr Zuhause aussehen soll! Denn die Stadt gehört Allen. Wir werden uns nicht verdrängen lassen von Riesenprojekten, sondern gemeinsam unsere Stadt gestalten!
Wenn das tägliche Leben für viele Menschen immer unerschwinglicher wird, sind frei zugängliche Orte der Begegnung umso wichtiger. Unser Ziel ist es, diese zu erhalten und zu gestalten!
Lasst uns unsere eigenen Ideen umsetzen und miteinander ein St. Marx für Alle schaffen!
Selbstverwaltet . Konsumfrei . Für Alle !
Stellungnahmen zu dieser Petition ersuchen wir von Bürgermeister Michael Ludwig, Stadtrat Peter Hanke, Stadträtin Ulli Sima, Stadtrat Jürgen Czernohorsky, Bezirksvorsteher (3. Gemeinde Bezirk) Erich Hohenberger, der Bezirksvertretung für den 3. Wiener Gemeindebezirk vertretenen wahlwerbenden Parteien, sowie der Wiener Umweltanwaltschaft und der Mobilitätsagentur Wien.